TiG – Kairos
TiG – Kairos

TiG – Kairos

Umgang mit Schöpfung: Eine künstlerische Reise zur Bewahrung unserer Welt

„Ich bin Kairos, oder alles überwindet.

„Ich laufe beständig.“

„Ich komme plötzlich wie der Wind.“

Das Chor- und Theatertanzprojekt in der St. Stephanskirche in Bamberg wurde durch das Motto des Deutschen Evangelischen Kirchentages 2023 in Nürnberg  „Es ist die Zeit“ – inspiriert.

Die Zusammenarbeit zwischen der St. Stephanskirche und dem Theater im Gärtnerviertel, bei der ‚die Schöpfung‘ als Thema gewählt wurde, ist eine bedeutungsvolle Inszenierung, die von Regisseurin Nina Lorenz, Choreographin Johanna Knefelkamp und Kirchenmusikdirektorin Ingrid Kasper entworfen wurde. Am 11. Juni um 15 Uhr fand die Premiere dieser Inszenierung statt. 

Besonders bemerkenswert ist, dass die Produktion mit Jugendlichen in Workshops konzipiert wurde. Dies ermöglicht es den jungen Teilnehmern, aktiv am kreativen Prozess teilzunehmen und ihre eigenen Talente einzubringen. Mit professionellen Schauspielerinnen und Schauspielern, jugendlichen Darstellerinnen und Darstellern sowie dem musica-viva-chor bamberg, der Kantorei und der Jugendkantorei St. Stephan wird das Publikum mit einer vielfältigen Palette an künstlerischen Ausdrucksformen angesprochen.

„Mutter Erde ist unsere Heimat.“

Die eindringenden Klänge von Evening Rise beim Einzug lassen das Publikum in eine introspektive Stimmung eintauchen. In diesem musikalischen Stück verschmelzen die Melodien, die Mutter Erde symbolisieren, mit dem rhythmischen Herzschlag des Meeres, der das Leben in sich trägt. Die tiefgründige Musik bringt die Betrachter*innen dazu, in sich zu gehen und über ihr persönliches Schicksal sowie die Gesamtheit der globalen Gegebenheiten nachzudenken.

Aus den unergründlichen Tiefen des Universums tritt Mutter Erde hervor und schenkt jeder Kreatur auf sanfte und liebevolle Weise eine Seele. Der blaue Himmel, das fließende Wasser und die Vogelschnäbel, die mit Licht erfüllt sind – all dies verdient unsere achtsame Sorge und Pflege. Doch bedauerlicherweise stellt sich die Frage, wann die Welt begann, immer schlimmer zu werden.

„Fast food, fast fashion.“

In dieser schnelllebigen Welt werden unaufhörlich neue Produkte eingeführt, um den Hunger nach dem Neuesten und Aufregendsten zu stillen. Doch diese Kultur des Konsums hat ihre Konsequenzen. Oftmals werden Ressourcen verschwendet und die Umwelt belastet, um die Nachfrage nach immer neuen Dingen zu befriedigen. Die Welt, in der die jungen Leute leben, ist löchrig geworden, doch das gilt nicht nur für sie, sondern für alle Menschen.

Kairos erscheint auf der Bühne, nimmt den Ruf der Mutter Erde wahr und bemüht sich, seine Kräfte für deren Rettung einzusetzen, da diese unter dem Druck der äußeren Welt hilflos zu zerbrechen droht. In dieser beeindruckenden Darstellung verschlingen sich ihre Arme und Energie überträgt sich durch seine Gliedmaßen. Der Tanz gewinnt allmählich an Kraft und Mutter Erde wird gestärkt, um den Kreaturen der Erde Macht zu verleihen.

„Die Erde gehört nicht zu den Menschen, sondern die Menschen gehören zu der Erde.

Nach und nach steigt das graue Meer, einen Meter, zwei Meter, drei Meter und schließlich über den Kopf. Werden Tiere oder Menschen, Körper oder Seele, die ältere Generation oder die Jungen oder sogar die ganze Welt selbst in dieser Katastrophe ertrinken? 

Die Zeit ist da,

in der das Bewusstsein der Menschen erwacht und sie die Dringlichkeit und die Notwendigkeit des Handelns erkennen.

Die Zeit ist da,

gemeinsam gegen Krisen anzukämpfen, die Essenz des Lebens zu verstehen und zu bewahren.

Die Zeit ist da,

in der die Stimmen der Jugendlichen sich erheben, um ihre Ideen und Energien einzubringen und eine Welt zu schaffen, in der die Bedürfnisse der Natur und der Menschen im Einklang stehen.

DIE ZEIT IST DA!

Weitere Aufführungen sind am 12., 13. und 23. Juni, jeweils um 19 Uhr, am 23. Juni zudem um 15 Uhr, und am 24. Juni, um 15 und 17 Uhr.

Spielort ist die Stephanskirche, Stephansplatz 5, Bamberg.

von Qin Lai und Qiyue Zhang

© Guido Apel

Es zeigt von links nach rechts:
Emilie Kazinsky, Frieder Jakobi, Valentin Bartzsch, Aline Joers, Ingrid Kasper,
Johanna Knefelkamp, Helene Baumüller,  Emma Guyen

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